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Rodeo - Zuschauerberichte Es ist zeitlich und vom Platz her nicht möglich, über jede von uns beobachtete Rodeoshow zu berichten, denn wir besuchen Rodeos in ganz Europa. Die folgenden Zuschauerberichte geben natürlich auch eine Meinung wieder, denn schließlich sind wir auf Seiten der Tiere.
Die fünf Shows am 27./28.07.2013 auf der Rennbahn in Weidenpesch fanden bei glühender Hitze statt. Es war so heiß, dass sogar der "Dress Code" gelockert wurde. Das bedeutet, dass die Cowboys sich Teile ihrer Verkleidung entledigen durften. Die Tiere konnten sich bei 35 ° Grad jedoch keine Erleichterung verschaffen und mussten immer wieder antreten. Manche Tiere sogar bei allen fünf Shows. Dabei schreiben uns amerikanische Rodeoveranstalter immer wieder, dass sie ihre Tiere nicht mehrfach am selben Tag einsetzen. Ist deutsches Rodeo also härter für die Tiere als das amerikanische Vorbild?
Der Eintritt für das Rodeo war im Gesamtpreis für das Gelände enthalten, weshalb die Shows zeitweise gut besucht waren. Doch blieben viele Leute nicht bis zum Ende. Kinder waren entweder total gelangweilt und quengelten oder sie vergnügten sich damit, unter den Tribünen herumzuklettern und Gegenstände einzusammeln, die zwischen den Holzbrettern nach unten gefallen waren. Ein kleiner Junge schrie: "Ich hab Angst!",
als ein Pferd mit brutal fest angezogenem Flankengurt aus der Startbox
schoss. Angst hatten bestimmt auch die Pick-up-Pferde, wenn sie dem
wilden Ausschlagen der angeblichen Wildpferde kaum ausweichen konnten. Die Berichterstattung des WDR über die Veranstaltung war sehr peinlich und einseitig. Offene Werbung für Tierquälerei, die man bei einem öffentlich-rechtlichen Sender nicht für möglich gehalten hätte. Man hatte sich nicht einmal bemüht, Leute mit einer kritischen Meinung vor die Kamera zu bekommen. Die Veranstalter des Kölner Rodeowochenendes werden sich die Hände gerieben haben. Es gibt allerdings auch Erfreuliches zu berichten: Vor dem Gelände hatten sich Tierrechtler aus der Umgebung zu einer Spontan-Demo entschlossen und informierten die Besucher der Veranstaltung über ihre Sichtweise von Rodeo. Und Bündnis 90/Die Grünen im Kölner Stadtrat hatten sich im Vorfeld in einer Pressemitteilung gegen die Veranstaltung ausgesprochen.
Rodeo in
Frankfurt-Nied im Mai 2013 - Bericht einer Person, die nicht überzeugt
werden konnte Das Pferd erringt jedes Mal einen Sieg, wenn es den Cowboy abwirft, erklären die Helfer des Veranstalters. Doch warum müssen Pferde und Bullen überhaupt immer wieder in den Kampf? Das ist ihr Job, erklärt der Veranstalter. Seine Tiere habe er überwiegend vorm Schlachter gerettet. Sie stammen von Menschen, die am Einreiten ihrer Pferde gescheitert sind. Mit der Show verdienen sie sich nun ihr Futter. Bei so viel Tierliebe wird einem gleich ganz warm ums Herz. Der Veranstalter bemüht sich wirklich redlich, seine Show so tierfreundlich wie möglich darzustellen. Er muss schließlich den Tierrechtlern, die vor dem Eingang des Georgshofs Frankfurt-Nied protestieren, etwas entgegen setzen. Eben haben sie schon die erste Großfamilie vom Besuch der Show abgehalten. Wir werden eingeladen, hinter die Kulissen zu schauen,um uns zu überzeugen, das ja alles "gar nicht so schlimm" ist. Auf den Flyern, die die Tierrechtsinitiative Rhein Main
verteilt, seien die Hälfte der Bilder aus den U.S.A., erklärt
der Veranstalter der Presse. Darauf angesprochen, muss er jedoch zugeben,
dass alle abgebildeten Fotos von seinen Shows stammen. Auf einem der
Fotos steigt ein Pferd in der engen Box, auf einem anderen wird ein
elektrischer Viehtreiber eingesetzt, damit der Bulle in
die Arena geht. Das Pferd sei halt nicht das Richtige für diesen
Job gewesen und den Viehtreiber hätten sie einsetzen
müssen, weil sonst der Bulle nie mehr in die Arena gegangen wäre,
wenn sie hier nachgegeben hätten, ist als Erklärung zu hören.
Wollen hier vielleicht doch Menschen über den Willen des Tieres
siegen? Bevor Bullen und Pferde in die Arena gehen, wird ihnen ein Flankengurt um die Genitalien gebunden und beim Start festgezurrt. Angeblich sei der Gurt für die Tiere, wie ein Reiz, wie eine Fliege, die auf der Nase sitzt. Das kitzelt, daher bocken sie. Allerdings verursachen Fliegen wohl kaum Hautabschürfungen und wer Pferde und Rinder auf der Weide beobachtet, sieht, dass sie höchstens mal zucken oder unwillig die Beine anheben, um die Fliege loszuwerden. Würden sie bei jeder Fliege bocken, kämen sie wohl kaum noch zur Ruhe. Insofern hinkt der Vergleich. Pferde und Rinder sind Fluchttiere. Ein Gewicht auf
dem Rücken bedeutet für ein Beutetier, dass sich hier ein
Raubtier auf sie stürzt. Es ist also ein natürlicher Instinkt,
der aus einer Panik heraus entsteht. Es ist normal, dass ein
Pferd beim Einreiten buckelt, da darf man dann nicht aufgeben, sondern
muss so lange weitermachen, bis das Pferd damit aufhört. Das
sei laut Veranstalter der richtige Weg. Man könnte diesen Weg
auch mit dem Brechen des Willens beschreiben, aber sowas spricht der
Geschäftsmann nicht aus. Würde das Geld nur den Tieren zu Gute kommen, könnten Rodeoveranstalter ja einen gemeinnützigen Verein gründen. Allerdings geht es hier nicht um Gnadenbrot, sondern vor allem darum, mit den Tieren Profit zu machen. Nachdem auch die Bullen durch die Arena getobt sind, gibt es eine Pause. Der Moderator empfiehlt aus diesem Anlass ein saftiges Rindersteak am Imbiss-Stand. Soviel zum Thema, Tiere vor dem Schlachter retten. Natürlich gibt es Schlimmeres als Rodeo. Jedoch lässt sich ein Unrecht wohl kaum dadurch rechtfertigen, dass woanders noch Schlimmeres Unrecht geschieht. In der Pflicht sind allerdings auch die Besucher, die Geld investieren, um sich an dem Leid der Tiere zu ergötzen, sowie Pferdebesitzer, denen nichts Besseres einfällt, als ihre Pferde zum Rodeo oder zum Schlachter abzuschieben, wenn sie nicht funktionieren, wie sie sollen. Ich sehe lieber Tiere, die Luftsprünge vor Freude machen, statt zu Buckeln, um einer für sie unangenehmen Situation zu entfliehen. (© Fotos und Text J.D.) Rodeo im belgischen Waardamme - Was deutsche und belgische Möchtegern-Cowboys beim gemeinsamen Rodeo tun Schockierende Aufnahmen von zwei deutsch-belgischen Rodeos vom Herbst 2012 in Waardamme. Dieses Video zeigt Auszüge der Veranstaltungen, die teilweise bei Dunkelheit stattfanden. War das Absicht, damit die Zuschauer nicht alle Manipulationen an den Tieren mitbekommen konnten? Aufgrund der technisch bedingten zeitlichen Begrenzung kann der Umgang mit den Kälbern nur auszugweise gezeigt werden. Ihnen wurde bei der Vorbereitung der Ritte besonders übel mitgespielt. Später wurden sie von jugendlichen Sadisten teilweise mit Flankengurt und Sporen geritten. Die Reiter waren offensichtlich zu schwer für die sich noch im Wachstum befindende Tiere, weshalb dauerhafte Schäden nicht auszuschließen sind. Rodeo wird auch im Sommer 2013 wieder in Deutschland zu sehen sein. Bitte teilen Sie uns mit, wenn Sie irgendwo Ankündigungen sehen.
Eingeladen waren wir nicht, aber ich bin mit Katja Tiepelmann von der Initiative "Rettet das Huhn" trotzdem hin. Wie es abgelaufen ist, lest Ihr ziemlich gut getroffen im Artikel der Westfalenpost . Sie haben bei der Vorstellung genau aufgepasst, dass
der Amtsveterinär nach der derzeitigen Gesetzeslage nichts beanstanden
konnte. Die Pferde gehen "kalt" in die Startbox, werden vorher also nicht bewegt, um die Gelenke warmzumachen, wie es jeder Reitschüler in der 1. Reitstunde lernt, damit keine ernsthaften Verletzungen entstehen. Aber das wäre hier nicht machbar, erklärt Herr Brand. Nachdem das Pferd den Cowboy abgebuckelt hat, flieht es ziemlich schnell aus der Arena in den Fluchtgang. Den Gesichtsausdruck eines 18-jährigen Pferdes, das diese Tortur gerade hinter sich gebracht hat, kann sich hier jeder anschauen. Auch Nicht-Pferde-Leute werden hier unschwer erkennen, dass das Pferd keinen Spaß an dieser nicht anerkannten "Sportart" hat. Leider bekommt kein Zuschauer diesen Gesichtsausdruck des Pferdes nach dem Rodeo zu sehen! Die psychischen Qualen, die das Pferd durch die jahrelange Konditionierung miterleben musste, sind nicht für Jedermann zu erkennen, für die meisten bleiben sie unsichtbar. Es macht nur den Anschein, als hätte sich das Tier der sich immer wiederholenden Situation gefügt. Dass der Moment, in dem der Flankengurt umgelegt wurde, mit großem Stress für das Fluchttier Pferd verbunden war, war auch für den Laien anhand der heftigen Flankenatmung des Tieres gut erkennbar. Ein Cowboy gestatte mir, durch den Treibgang zur Startbox zu gehen damit ich alles besser sehen konnte. Warum nur war dieser Treibgang voller Pferdeäpfel??? Ein weiteres deutliches Stressanzeichen. Und beim großen Event am nächsten Wochenende dröhnt noch zusätzlich laute Musik aus den Boxen, laufen hunderte von jubelnden "Pferdefreunden", die hier das bisschen Nervenkitzel suchen, das sie in ihrem langweiligen Leben vermissen, auf dem Gelände herum und verängstigen die Pferde noch mehr. Frau Schütte & Herr Severing haben sich hier allen Fragen gestellt und waren sichtlich bemüht, einen lockeren und unbesorgten Eindruck zu machen, was nicht immer gelang. Sie hätten mit Gegenwind gerechnet, aber nicht so heftig und nicht mit der Menge an Protest-Emails, was auch Euer aller Verdienst ist. Leute, hier sieht man mal, dass man doch noch etwas bewegen kann. Das Event wird zwar nicht abgesagt, aber sogar der Amts-Vet. war froh dass wir da waren, er hat in der PK zugegeben, dass das Veterinäramt und die übergeordneten Stellen sehr unglücklich über dieses Rodeo sind. Vielleicht überlegt sich demnächst ein potenzieller Kunde von Herrn Brand, doch eine andere Attraktion als familienfreundliches Event anzubieten. Fort Fun wird seine künftigen Highlights gründlicher überdenken und vorbereiten, hoffen wir jedenfalls. Ich habe mein Herz für Osnabrück entdeckt! Nachdem die Stadtverwaltung und das Veterinäramt sich nicht in derLage sahen, die Rodeoshows am 05. und 06.05.2012 zu verhindern, sorgten die Osnabrücker BürgerInnen selbst dafür, dass die Veranstaltungen zum finanziellen Flopp wurden: Sie blieben ganz einfach weg. Am Samstag, als sogar noch eine "Aftershowparty" in der Disco "5 Elements" angekündigt war, zählten wir ca. 20 Besucher. Am nächsten Tag, der als "Familientag" angekündigt war, zählten zwei oder drei Leute mehr. Zwei davon waren tatsächlich kleine Kinder. Zum Glück hatten sie sich Matchbox-Autos mitgebracht, die sie auf den Tribünenbänken hin und herschoben, nachdem das Auf- und Abrennen zwischen den gähnend leeren Sitzreihen keinen Spaß mehr machte. Das Rodeo selbst interessierte sie kaum.
Die Rodeoveranstaltung selbst lief wie gehabt ab. Endlose Warterei auf die nächsten Progammpunkte. Ein dicker Mann sprang nicht sehr elegant in seinem Lasso herum, während man aus dem Gähnen nicht herauskam. Der Flankengurt brachte die Pferde wie gewünscht zum Buckeln. Die "acht-Sekunden-Lüge" wurde erneut enttarnt. Selbst dem unbedarftem Zuschauer fiel auf, dass die Pferde den Flankengurt beim Verlassen der Arena immer noch trugen. Sie mussten also erheblich länger als acht Sekunden buckeln und dies noch dazu auf engstem Raum in der Box, in der sie dann endlich vom Gurt erlöst wurden. Wären die Möchtegern-Cowboys nicht so oft auf den Kopf gefallen, würde selbst ihnen die erhöhte Verletzungsgefahr aufgegangen sein. Aber Rodeopferde sind ja ohnehin alle vom Schlachter gerettet und günstig zu haben, oder? Ein Pferd mit gebrochenem Bein läßt sich leicht ersetzen. Vielleicht kann man ein verletztes Pferd auch direkt beim Schlachter gegen ein anderes Pferd tauschen und dann erzählen, man habe dies vor dem Schlachter gerettet? Wie viele Lügen müssen wir uns noch anhören? Ganz gemein war, dass bei einem Pferd beim Saddle Bronc Riding zusätzlich zum Flankengurt der hintere Sattelgurt schräg nach hinten ging. Doppelter Reiz und keine Chance sich dem zu entziehen. Das arme Pferd war außer Rand und Band. Der lang am Boden schleifende Halfterstrick fiel viel zu langsam ab. Man hielt mehrfach den Atem an, wenn er zwischen die Beine geriet oder das Pferd darauf stand. Die Leute, die am Samstagabend gekommen waren, hätten
eigentlich ihr Eintrittsgeld von immerhin 12 € pro Person zurückverlangen
sollen. Denn die zweite Hälfte der Show war praktisch nicht sichtbar.
Die Arena war mit zwei Funzeln äußerst spärlich beleuchtet
und keinesfalls gleichmäßig, wie dies für eine Veranstaltung,
bei der Tiere auf kleinem Raum ihr Fluchtverhalten in rasendem Galopp
ausüben, eigentlich nötig wäre. Eine medizinische Versorgung
von Mensch und Tier wäre praktisch unmöglich gewesen. Es
war so dunkel, dass man kaum verfolgen konnte, was sich da in der
Arena tat. Nur wenn die Reiter sich direkt in dem kleinen Lichtkreis
befanden, waren sie auch sichtbar.
Die Besucher selbst hatten auch keine Beleuchtung auf den nassen Tribünen und musste im Dunkeln über den schmalen Fußweg durch das Gelände stolpern. Man war eigentlich nur froh, dass man endlich nach Hause gehen durfte! Ach ja, ich habe auch noch etwas gelernt. Die ewig langen und langweiligen Ansagen wurden gemacht, um die schier endlosen Wartezeiten zu überbricken, bis die Reiter endlich in die Pötte kamen. Aufsteigen auf die Tiere wie in Zeitlupe! Aber einer der Ansager erklärte endlich, was los war: Es lag an den Bullen. Die müssen nämlich in die Arena schauen, bevor das Tor aufgeht. Und wenn die in die falsche Richtung schauen, warten eben alle brav, bis die Rinder so weit sind. Möchtegern-Cowboys gehen eben geduldig mit Tieren um, oder? (M. Mench) Bericht vom Rodeo in Edewecht-Osterscheps
2012 Wieder
in die Mitte getrieben, stand Paula wieder steif vor den Möchtegern
Cowboys. Ein Tisch, der vorher im Kreis der sitzenden Cowboys stand,
wurde nun vor Paula aufgestellt. Die Karten die auf dem Tisch lagen,
wurden nun auch noch auf Paula geworfen. Zwei weitere Möchtegern
Cowboys kamen nun auch noch in die Arena um die arme Paula endlich
zum Angriff zu bewegen. Ein Möchtegern Cowboy fand es nun sehr
witzig, mit einem Lasso nach Paula zu werfen. Paulas erneuter Versuch am Ausgang endlich zu entkommen,
wurde dazu genutzt, die Stühle weiter nach rechts Richtung Ausgang
und Paula zu rücken. Der Tisch wurde immer näher an sie
herangschoben. Sie sollte ihn wohl angreifen und zertrümmern.
Nach weiteren Provokationen mit dem Lasso und Rumgeklopfe auf dem
Tisch, kam nun ein härterer Angriff von der Armen Paula und sie
rannte schnell wieder zum Ausgang. Hinter der Tribüne wärmte ein Reiter sich
mit seinem Pferd auf. Falls man dies wirklich aufwärmen nennen
kann. Das Pferdemaul wurde auf die Brust gezogen (Rollkur). So etwas
ist sehr schmerzhaft für Pferde und dadurch dass die Pferde nur
den Boden sehen, kriegen die Pferde Panik. Die ersten Pferde wurden nun in die Startboxen getrieben und mussten minutenlang warten. Zuerst musste natürlich eine große Show abgezogen werden und immer wieder auf darauf hingewiesen werden, dass ein kleiner Ponyhengst bei einer Verlosung zu gewinnen sei. Die Pferde standen immer noch in den Startboxen und
warteten auf ihren Einsatz. Doch nun wurden erst noch die Reiter vorgestellt.
Die Reiter präsentierten sich etliche Runden, bevor das Stangen
und Tonnen Reiten kam. Das Stangen- und Tonnenreiten war die nächste
Katastrophe. Nun kam das Pferde-Rodeo. Immer wieder wird behauptet, dass ein Reiter nur 8 Sekunden
auf dem Pferderücken bleibt. Beim zweiten Ritt war von der 8
Sekunden Regel nix zu sehen. Über 20 Sekunden blieb der Reiter
auf dem Pferd. Den Rindern erging es nicht viel besser. Ein Rind wollte nach zwei Sekunden schon nicht mehr Buckeln. Das war dem Möchtegern Cowboys zu langweilig und er haute seine Beine in den Bauch des Tieres. Die Stricke des Bauchgurtes schleiften auch hier über den Boden. Zum Glück ist kein Tier auf einen Strick getreten ... (J.R.) Video Rodeo Edewecht 2012- das arme Pferd Teil 1 und Video Rodeo Edewecht 2012 - das arme Pferd Teil 2 Bericht vom Rodeo in Bain-de-Bretagne Initiative Anti-Corrida beobachtet nicht nur Rodeos
in Deutschland, sondern auch im europäischen Ausland. Dieses
Jahr besuchten wir mehrere Shows im französischen Bain-de-Bretagne.
Dort fand vom 13.-16. August 2009 das wohl größte Country
und Western-Festival Frankreichs statt. Leider begnügten sich
die Veranstalter nicht mit dem üblichen Programm: Musik, Indianer-Vorführungen,
Ami-Schlitten-Ausstellung, Verkaufsständen für Cowboy-Fashion
und der stereotypen Gastromonie. Mehrere Vorführungen mit Tieren
standen ebenfalls auf dem Programm.
Am frühen Nachmittag wurde in der Arena eine Indianershow
gezeigt, bei der so genannte Raubvögel vorgeführt wurden.
Die Vögel, die vormittags in einem Zelt ausgestellt wurden, waren
zu bemitleiden, als sie zu stupiden Kunststücken veranlasst wurden.
Besonders betroffen machten eine große Eule und ein Condor.
Auch die Reitpferde fühlten sich nicht wohl, wenn einer der Vögel
auf ihnen landen musste.
Um 16 Uhr begann die Rodeoshow in der voll besetzten
Arena. Zu unserem großen Erstaunen befanden sich die aus Deutschland
bereits bekannten Tiere in den Verschlägen. Es war so heiß
(31 Grad im Schatten), dass im Publikum mehrere Leute mit Hitzeschlag
umkippten. Es wurden kostenlose Strohhüte verteilt. Doch ein
Teil der Bullen, die später geritten wurden, mussten stundenlang
in der glühenden Hitze verbringen, weil das Sonnendach seitlich
keinen Schutz bot. Die Hard-Rock Musik mit teilweise obszönen Texten
wurde brutal aufgedreht und es ging richtig zur Sache:
Eines der Pferde wurde in der Startbox ultra-brutal an der Mähne gezogen. Ein Pferd bäumte sich in der Startbox auf. Ein Pferd wurde mit einem Seil um den Hals fixiert und fast stranguliert, als der Flankengurt angezogen und die Tür geöffnet wurde, das Seil aber nicht losgelassen wurde.
Leute wurden dazu aufgefordert, ein Bändchen von
den Schwänzen zweier Kälber zu ziehen. Die Kälbchen
wurden dazu von ihrer Mutter getrennt und müssen große
Angst bei der Verfolgungsjagd gehabt haben. Die Bullen wurden ausnahmslos mit einem Elektroschocker geschockt. Verwendet wurden dabei zwei Modelle. Ein Modell mit Stiel und eines ohne Stil, das kurz vor dem Start aus der Tasche gezogen wurde und sofort wieder eingepackt wurde.
Manche Bullen wurden zudem vorab in der Startbox mit einem Seil um den Hals angebunden bzw. wurde mit dem Seil am Kopf herumgefuchtelt, vermutlich um sie nervös zu machen.
Einige der Bullen befanden sich offensichtlich noch
im Wachstum und wurden trotzdem von den Männern geritten. Dieser
Bulle hatte eine Verletzung am Schwanz.
Die Tiere, die nach dem Ritt den Weg aus der Arena nicht
gleich fanden, wurden mit dem Lasso eingefangen. Dabei stellten sich
die Cowboys äußert ungeschickt an. Ein Lasso reichte oft
nicht aus und oft erschien es, als ob die Cowboys die Tiere postfertig
verschnüren wollten.
Video-Impressionen der Veranstaltung finden Sie hier (ca. 3 Min)
Es fiel auf, dass die Bullen teilweise brutal am Schwanz
gezogen wurden, wenn das Verfrachten in die Startboxen nicht flott
genug ging. Das Verwaltungsgericht Köln hätte den Rindern
diese Tortur ersparen können, wenn es das vom Oberbürgermeister
der Stadt Köln ausgesprochene Verbot des Bullenreitens bestätigt
hätte. Doch leider zeigten die Richter mal wieder, dass sie von
Rodeo keinen blassen Dunst haben und stellten die finanziellen Interessen
der Möchtegern-Cowboys über den Tierschutz. Das Bullenreiten
durfte folglich trotz des Erlasses von Nordrhein-Westfalen, welcher
Bullenreiten verbietet, stattfinden.
Natürlich war auch niemand da, dem auffiel, dass die Halfterstricke beim Saddle Bronc Riding am Boden schleiften und somit akute Sturz- und Verletzungsgefahr für die Pferde bestand. Die Leine kann sich um die Beine der Pferde wickeln. Sie können sich selbst darauf treten oder eines der Pick-Up-Pferde kann darauf treten. Die Unfallgefahr ist offensichtlich und wurde bereits wiederholt bei Gericht angesprochen.
Wem das immer noch nicht einleuchtet, der kann sich hier einen auf Video festgehaltenen Sturz ansehen. Am Ende der Vorstellungen wurden die "Wildpferde" in die Arena geschickt. "Die eigentlichen Stars", hieß es. Die "Stars" zeigten sich jetzt auf einmal überhaupt nicht mehr wild, sondern näherten sich den Besuchern freundlich und interessiert und ließen sich streicheln. Richtige "Wildpferde" eben In den Pausen zwischen den Shows bewarfen ein kleiner Junge mit Cowboyhut und Erwachsene die Kälber mit Lassos. Obwohl die Kälber sich kaum bewegten, trafen sie nicht, sondern das harte Seil landete auf Nase, Augen und Ohren. Bei Beginn der letzten Show zeigten endlich zwei Vertreterinnen des Kölner Veterinäramts Präsenz. Sie schienen die Möchtegern-Cowboys sehr gut zu kennen und sich gut mit ihnen zu unterhalten. Strahlende und zufriedene Gesichter auf beiden Seiten. Dabei hätte man eigentlich mit "langen Gesichtern" gerechnet, denn das Veterinäramt hatte doch gerade das Eilverfahren zum Verbot des Bullenreitens verloren (M.M.) Für den 06. und 07.08.2010 hatte das Unternehmen Reitsport Krämer zwei Rodeos in Hockenheim angekündigt und bei seinen Kunden eifrig beworben. Bereits im Vorfeld kam es zu heftigen Diskussionen in Internetforen. Uns gingen Beschwerdeschreiben von Kunden des Unternehmens in Kopie zu, die Rodeo als nicht akzeptablen Umgang mit Pferden sahen. Ein Offener Brief, veröffentlicht auf der Homepage der "Vereinigung der Freizeitreiter Deutschlands. (VFD) e.V." an den Geschäftsführer des Unternehmens wurde durch das Internet geschickt, der viel Zustimmung erhielt. Wir dürfen ihn hier mit Zustimmung des Autors veröffentlichen.
Man muss sich fragen, ob Rodeo tatsächlich eine gute Werbung für ein seriöses Unternehmen ist. Die Vorstellung am 06.08.2010 begann um 19 Uhr. Es lief das bereits aus Köln bekannte Programm ab, allerdings mit zwei Ansagern. Wie bei vielen Rodeos üblich gab es ein Gebet, bei dem man sich fragen muss, ob es noch scheinheiliger geht. Es wurde dafür gebetet, dass die Tiere unversehrt blieben. Also mal ganz ehrlich, wer bringt die Tiere denn in Gefahr und aus welchem Grund? Die Vorstellung wurde von einer Amtstierärztin
des Rhein-Neckar-Kreises überwacht, der vom Publikum dafür
applaudiert wurde. Was sie allerdings nicht sah, als sie wiederholt
in Richtung Minarett in die Abendsonne blinzelte, waren die lang am
Boden schleifenden Halfterstricke beim Saddle Bronc Riding. Selbst
ein Laie kann die massive Unfallgefahr erkennen, dazu braucht man
nicht Veterinärmedizin zu studieren. Pikanterweise gibt es zwei
Urteile aus Baden-Württemberg, in denen die Unfallgefahr konkret
angesprochen wird. Waren ihr die nicht bekannt? Wem das immer noch nicht einleuchtet, der kann sich hier ein Bild machen (Video Sturzgefahr durch den Halfterstrick) Ein Fuchs schien ziemlich verstört. Gleich bei zwei Durchgängen ging das Pferd von selbst wieder in die Startbox zurück, nachdem es die Arena betreten hatte, was vom Publikum mit Gelächter quittiert wurde. Danach tobte das Pferd, wie manche seiner Artgenossen, massiv buckelnd durch die Arena. Ob das wohl am Back Cinch lag, dem hinteren Sattelgurt, der in den empfindlichen Flankenbereich gerutscht war? Seitdem der Flankengurt von den Behörden verboten wurde, sieht man solche Szenen immer wieder bei deutschen Rodeos.
Die Show am nächsten Tag lief ziemlich gleich ab.
Allerdings kommt als Kritikpunkt hier auch der Zuschauerschutz zum
Tragen. Beginnen sollte die Show um 16 Uhr. Doch bereits einige Zeit
früher saßen Leute auf den Tribünen oder auf den Bänken
vor der Würstchenbude. Auf einmal fiel einem der beiden Ansager
auf, dass da evtl. einige Personen sitzen könnten, die nicht
bezahlt hatten. Wieder einmal kam die Cowboy-Logik zum Einsatz: Alle
mussten raus, dann konnten die, die bereits einen Stempel auf der
Hand hatten, wieder rein. Allerdings standen draußen ja auch
schon Leute an. Gedränge und Chaos war vorprogrammiert. Nicht
allen leuchtete diese Logik ein und sie blieben sitzen. Warum ging
nicht gleich jemand mit einem Stempel und Wechselgeld herum und kontrollierte,
wer noch zahlen musste? Es dauerte eine Weile, ehe die Möchtegern-Cowboys
das kapiert hatten. Inzwischen hatten einige Leute ihre Plätze
verloren und waren sauer. In einem Leserbrief an die Schwetzinger-Zeitung, die
nach der Veranstaltung einen vollkommen unreflektierten Artikel veröffentlichte
und der uns in Kopie zuging, schrieb Catsitters
e.V.: "Der Journalistin ist wohl nicht aufgefallen, dass
die von ihr erwähnte "kleine Rinderherde" vielleicht
in der Mittagshitze döste, aber eben nicht frei auf einer großen
Weide,sondern mit sieben ziemlich großen Kälbern eingesperrt
in einem kleinem Verschlag. Soviel anders, als in der Massentierhaltung
ist das auch nicht, oder? Aufgefallen ist ihr auch nicht, dass die
"Wildpferde" mit angelegten Ohren durch die Arena rasten
und somit ihr Missfallen gegenüber der Veranstaltung ausdrückten.
Ebenso ist ihr auch nicht die Stolper- und Verletzungsgefahr durch
lang herabhängende Halfterleinen aufgefallen.Und wie ist es mit
den Tiertransporten, denen die Tiere vor und nach den Veranstaltungen
ausgesetzt sind ? Wir Tierschützer appellieren zumindest an Tierfreunde,
mal darüber nachzudenken, ob man solche Veranstaltungen zukünftig
nicht lieber verbieten sollte." Westernfestival
in Hilter Überraschender Weise trugen die Rinder hier Halfter. Sind Rinder, die sich am Halfter führen lassen, wirklich "wild"? Wenig überraschend hing auch hier der Halfterstrick herunter und schleifte am Boden. Ein Rind trat sich sogar vor laufender Kamera darauf. Auch hier bestand folglich eine akute Sturz- und Verletzungsgefahr. Wir haben die Behörden erneut darauf hingewiesen.
Impressionen Rodeo in Rußheim (Landkreis Karlsruhe) Unser Beobachter vor Ort, der zum ersten Mal bei einem Rodeo war, empfand die drei von ihm am 04.09.2010 beobachteten Veranstaltungen so: "Es ist aber auffallend, wie sehr die sich bemühen, einen tierfreundlichen Eindruck zu machen. Und mir ist aus vielen anderen Bereichen bewusst, dass das bloß Show ist. Man sieht ein paar routinierte, unüberlegteHandgriffe (Schwanzverdrehen, Stöcke, unbewusste Reaktionen...) und merkt, was für Leute das wirklich sind. Insgesamt muss ich sagen, dass ich selten eine so langweilige
Veranstaltung erlebt hatte. Das Publikum war entsprechend ruhig und Auffallend war der merkwürdige Halfterstrick. Dieses Mal schleifte nicht nur ein langes Ende am Boden, sondern zwei. Er wickelte sich den Pferden wie gehabt um die Beine, weshalb wir uns an das zuständige Veterinäramt wandten. Manche der Cowboys schienen nicht so richtig zu wissen, wie sie mit dem Strick umgehen sollten. Manchmal schränkte er sogar die Sicht der Pferde ein.
Kommentare zu den Shows in der US-Kaserne Grafenwöhr (Vilseck) Vom 13.-17. Mai 2010 fand auf dem Gelände der US-Kaserne Grafenwöhr (Vilseck) ein deutsch-amerikanisches Volksfest statt. Auf dem Programm stand auch Rodeo, weshalb es im Vorfeld Proteste hagelte. Zwei Tierfreunde haben die Shows unabhängig voneinander für uns beobachtet. Kurzer Kommentar des uns namentlich bekannten ersten Besuchers: "Jedoch muß ich Ihnen sagen, dass die Vorstellung über eine drittklassige Reitervorstellung nicht hinausging." Der zweite, uns ebenfalls namentlich bekannte Zuschauer, beschrieb es uns hinterher so: " ... ich war also gestern auf dem Rodeo in Vilseck! ...Als Beginn war 15 Uhr angekündigt. ... Um 16 Uhr gab es eine zweite Show. Beim Karten kaufen habe ich gefragt wie lange die Show geht. Die Dame meinte, normalerweise 2 Stunden, heute aber nur eine, weil es so kalt sei. Dafür gäbe es zwei Shows (für die man jeweils bezahlen hätte müssen!) Und dass für 6 Euro Eintritt pro Person. Alle Zuschauer müssen sich verarscht vorgekommen sein! (30 Minuten Schwachsinn). TV Oberpfalz war mit einem Kamerateam vertreten. Wie Du erwähnt hast, habe ich mich zu Tode gelangweilt. (und meine zwei Begleiter auch). Dass sich das jemand freiwillig antut, verstehe ich nicht. Es gab 2 Durchgänge, einmal mit Pferden (Wildpferdereiten) (3 Pferde) und Bullenreiten (1 Tier) und Bullenreiten (2 Bullen am Start).Und natürlich das mit den Tonnen, Stäben und eine Indianer Show.
Es war sehr windig und frisch. Der Boden war schon sehr mitgenommen. (war ja auch der vierte Tag!) Ich bin ja früher Dressurturniere gegangen auf so einem Boden würde ein Dressurreiter nie im Leben starten!!! (aus Angst sein teures Pferdchen könnte sich verletzen)."
Bericht vom Rodeo in Landstuhl, 14./15.07.07 Nachdem der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg
im Juni 2006 das Verbot des Flankengurts und der Sporen beim Reiten
der so genannten "Wildpferde" und der Bullen bestätigt
hatte, fanden in Landstuhl Mitte Juli Rodeos mit Publikum statt. Der
Besucherandrang war nicht berauschend. Gähnende Leere auf den
Tribünen. Unter dem Publikum befanden sich wahrscheinlich mehr
Tierrechtler als Rodeofans. Einige der Besucher wurden von den Möchtegern-Cowboys
befragt, ob sie zu Anti-Corrida gehörten. Bewertung: "Prädikat Gähnende Langeweile". Besucher, die sich spannende Unterhaltung gewünscht hatten, hätten ihr Geld zurückverlangen sollen.
Bericht vom Rodeo in Köln, 28./29.07.07 An
beiden Tagen wurde das Kölner Rodeo von Protesten von Tierrechtlern
verschiedener Organisationen begleitet. So mancher Besucher kehrte
um, als er vom Leiden der Tiere bei Rodeos erfuhr. Tierärztin Dr. Claudia Behlert äußerte
sich so: "Es ist keiner tot umgefallen, es hat keiner Wunden
gehabt, also nichts in dieser Richtung. Ob jetzt natürlich für
das Pferd Schmerzen im Sinne des Tierschutzgesetzes auftreten, das
ist natürlich eine Sache, das kann man als lokales einzelnes
Veterinäramt gar nicht bewerten." Recht hat sie, meinen
wir! Den Zuschauern selbst taten von den dümmlichen
Clowneinlagen und der grottenschlechen Soundanlage die Ohren weh.
Beim Wild Horse Race konnte eine der Leinen nicht abgenommen werden und das Pferd hätte leicht mit einem Vorderfuß in die Schlaufe geraten können.
Ein Bulle hatte sich beim vorigen Rodeo am Bein verletzt und durfte nicht eingesetzt werden. Stattdessen gab es einen neuen Bullen, der offensichtlich nicht wusste, was von ihm verlangt wurde. Er musste aus der Startbox geschubst werden. Am nächsten Tag legte er sich für ca. 20 Minuten in der Startbox auf den matschigen Boden. Kein Schieben und Zerren half, er wollte einfach nicht. Erst nachdem ein zweiter Bulle in die Arena geschickt wurde, stand er wieder auf. Die Kölner Amtstierärztinnen hielten ihn für "ungeeignet" für Rodeo und untersagten den Einsatz für die nächste Show des Tages. Auffällig war die Werbung eines Kölner Daimler-Chrysler-Händlers direkt in der Arena. Dieser hatte ihm Vorfeld behauptet, er sei kein "Sponsor", sondern stelle lediglich seine Fahrzeuge auf dem Gelände aus. Unserer Meinung nach sollten sich Unternehmen von Veranstaltungen, bei denen Tiere leiden müssen, fernhalten. Eine gute Werbung ist das nicht. Bewertung: Auch wenn der Eintrittspreis hier geringer war, rechtfertigte ihn die Show ihn nicht. Die Freizeitgestaltung sollte heutzutage ohnehin keine Aktvitäten mehr beinhalten, bei denen Tiere leiden.
Bericht vom Rodeo in Bitterfeld, 11./12.08.07 Innerhalb der diesjährigen Motorboot-WM fanden erneut Rodeos statt. Obwohl der Eintrittspreis hier eher gering war, zeichnete sich die Veranstaltung durch akuten Besuchermangel aus, und das nicht nur wegen des Regens. Am zweiten Tag war schönes Wetter und trotzdem war der Andrang eher gering. Die übliche Show und wieder fragwürdig angelegte Sattelgurte beim Reiten der "Wildpferde" mit Sattel. Der Brahmabulle machte wieder einen Streikversuch und wollte sich in der Startbox hinlegen. Den Möchtegern-Cowboys gibt es anscheinend nicht zu denken, wenn Amtstierärzte ihnen sagen, dass ein Tier für Rodeo "ungeeignet" ist. Bewertung: Man kann seine Zeit am Wochenende
deutlich besser verbringen, als beim Rodeo. Wann lassen sich die Organisatoren
der Motorboot-WM endlich ein besseres und zeitgemäßes Rahmenprogramm
einfallen? Ein Besucher, der zum ersten Mal beim Rodeo war, drückte
es so aus: "Die Stimmung anwesenden Gäste würde ich
als lau bezeichnen. Schon wegen der dussligen Zwischenkommentare und
der lauten Musikbeschallung würde ich niemanden solch eine Veranstaltung
empfehlen." Rodeo
in Werlte (Landkreis Emsland, 2003) Unüberhörbar war die Möchtegern-Cowboyhorde nahe der Boxen. Sie beanspruchten einen größeren Teil der Tribüne für sich selbst - weniger zuschauerfreundlich. Die Einweisung des Publikums über das Rodeo übernahm der deutsche Part der Duett-Moderation. An den fehlenden Reaktionen seitens der Zuschauer begriff ich bereits nach wenigen Minuten, wer uns da jetzt für die nächsten Stunden mit albernen Einlagen und "Witzen" langweilen würde. LET'S RODEO! Beim Re-ride wurde der Cowboy so unglücklich abgeschüttelt, dass sich ein Riemen um den Hals des Tieres wickelte und durch das Gewicht des in der Luft hängenden Cowboys stramm gezogen wurde. Die Blicke des Pferdes sprachen Bände. Es dauerte einige Sekunden bis das Tier von seinen Ängsten befreit werden konnte.
Der nächste Fehler ließ nicht lange auf sich warten. Ein Reiter konnte nicht abgeschüttelt werden, da seine Hand fest unter dem Griffriemen klemmte. Die für das Publikum scheinbar lustige Einlage war für das Pferd alles andere als komisch. Der auf 8 Sek. angesetzte Ritt ( so hatte es uns die Moderation ja zu Beginn der Veranstaltung versichert) dauerte in diesem Fall knapp 1 Minute! Der Flankengurt war also achtmal so lange wie behauptet enggeschnallt. Als der Cowboy endlich absteigen konnte, stürzte das Tier auf dem schlechtpräparierten Arenaboden. Während der gesamten Veranstaltung konnte man oftmals erkennen, dass der aufgeschüttete Sand im hinteren Teil der Arena viel zu tief für die Pferde war. Stürze wie dieser und Probleme beim Beschleunigen machten die Balanceschwierigkeiten deutlichsichtbar. Das darauf folgende Kälberfangen förderte die trübe Stimmung weiter. Ein verängstigtes Tier wurde in die Boxen gedrängt. Nach dem Öffnen des Gitters rannte das bereits gestresste Kalb, gejagt von einem übergewichtigen Cowgirl zu Pferd, quer durch die Arena. Nach Sekunden wurde das Lasso über das hilflose Tier geworfen und zugezogen. Das irritierte Tier versuchte nun schnellstmöglich einen Ausweg aus dieser peinlichen Veranstaltung zu finden - schlaues Kalb! Ziel der nächsten Disziplin war es, zu dritt ein Pferd "reitklar" zu machen und damit durch die Arena zu galoppieren. Nette Geste, Wrestling und Rodeo zu einem Preis anzubieten, aber ich hätte darauf, im Sinne der Tiere, gerne verzichtet. Um das Tier unter Kontrolle zu bringen, wurde an einem Seil und am Geschirr gerissen. Ein Akteur setzte eine Art Würgegriff an. Im Wrestling nennt man das übrigens "headlock". Unbeeindruckt galoppierte das Pferd durch den Sand - immer noch mit seinem lästigen Anhängsel am Hals. Nach dem Motto "der Klügere gibt nach" blieb es dann stehen. Doch die sehr rabiaten Versuche das nötige Reit-Equipment anzulegen, störten es dermaßen, dass es sich Aufzurichten versuchte, um die Störenfriede abzuwehren. Die festen, brutalen Griffe der Männer konnten das Tier letztendlich unter Kontrolle bringen. In der Endabrechung gab das den wohlverdienten dritten Platz im Wettkampf........ von dreien wohlgemerkt. Ein weiterer Pferderitt sollte folgen. Der Reiter bemühte sich diesmal möglichst bald das Pferd "zu verlassen". Dieses trug den Flankengurt wieder knapp 30 Sekunden ( wozu gibt es eigentlich Regeln im Rodeo, wenn sie niemand einhält?) Der nächste Ritt dauerte, ohne euch langweilen zu wollen, übrigens wieder eine Minute mitGurt. Der Reiter hatte sich schon nach 2 Sekunden verabschiedet. Dennoch waren die beiden Hilfsreiter nicht in der Lage das Pferd von seinem Schmerzgefühl zu befreien.
"Mehr schlecht als recht" Zum Auftakt der zweiten Halbzeit startete dann eine Kinderbelustigung. Ca. 50 Kinder konnten dazu motiviert werden in die Arena zu klettern. Somit stand also die große Meute 5 - 12jähriger in der Arena und wartete auf ihre Anweisungen. Ziel des "Spiels" war es, einem trotteligen Rodeoclown ein rotes Tuch abzunehmen.Der Gewinner bekam ein Rodeo-T-Shirt. Da ich ja meistens an das Gute im Menschen glaube, schließe ich mal aus, dass der Gewinner als wandelnde Rodeopropaganda missbraucht werden soll - den Kinder was das sowieso egal. Bestimmter Qualifikationen bedarf es hierbei nicht, zu erahnen was passiert, wenn 50 Kinder nach einem kleinen roten Tuch jagen ! Natürlich gewann einer der älteren Jungen, der sich leicht gegen die kleinen Kinder durchsetzen konnte - wie unfair! Mit enttäuschten Gesichtern verließen die Kinder wieder die Arena. Ein Junge suchte mit Nasenbluten die Helfer des Deutschen Roten Kreuzes auf - tolle Aktion! Jetzt waren wenigstens die Kinder "happy".
Der sogenannten Main-Event war das Bullriding. Ich muss
sagen, die Musik hat mir hierbei richtig gut gefallen - AC DC, nicht
schlecht. Schlecht war aber der Rest der Darbietung. Die großen
Bullen erinnerten aufgrund der Glocke mehr an friedliche Tiere von
der Alm.
"Die zweite Show" Die Veranstaltung begann mit einem lustigen Lied einer
kleinen "Rodeodame". Ich fand' es zugegeben recht amüsant,
bis ich merkte, dass es sich um die amerikanische Nationalhymne handelte.
Das war auch wohl der Grund, warum sich alle von ihren Plätzen
erhoben hatten. Das Pferdereiten stand wieder an erster Stelle auf dem Programmplan. Genau wie bei der ersten Show erhielten die Broncs meistens erst nach einer Minute Erlösung von dem schmerzenden Druckgefühl des Flankengurtes. Ein brauner Bronc, der in der Startbox stehen blieb, wurde von einer "Betreuerin" mit der Hand geschlagen, sowie mehrmals mit dem Stiefel in die Seite getreten um doch endlich die gewünschte Show abzuliefern. Ich halte dieses Vorgehen für gefühlsgestört und absolut übertrieben. Aus Angst von einer peinlichen Situation hat die Frau schon nach wenigen Sekunden die Nerven verloren und das Tier gewaltsam traktiert. Nach einer Weile stürzte das ängstliche Pferd im Arenasand, gehetzt von zwei Reitern - denen es im Übrigen noch immer nicht gelungen war, den drückenden Gurt zu entfernen. Amateure! Ein schwarzer Bronc fing bereits in der Box an zu bocken - wahrscheinlich hatte er nicht nur genug von dem Gurt und dem Kerl, der auf seinem Rücken saß, sondern auch von dem einschläfernden Marathon-Monolog der Moderation......genau wie ich! Leider verhakte er sich unglücklich im Gittertor, konnte sich aber selber nach Öffnen des Tores befreien - die Cowboys waren dazu anscheinend nicht in der Lage. Das Überraschungsprojekt des Abends war ein von einem Bulllen aus gefilmter Bullenritt.. Leider hat der Kameramann beim Entwickeln seiner Idee nicht bedacht, dass er einen ziemlich harmlosen Bullen bekommen könnte. Das war dann auch der Fall. Der Ritt war in jeder Hinsicht ein Trauerspiel. Na ja, somit war dann auch die zweite Vorstellung vorbei und der mäßig begeisterte Zuschauer wurde "entlassen". "Gefühllos, lächerlich, überflüssig" Bei meinem ersten Rodeo bestätigte sich der schlechte
Umgang mit den Tieren sowie die Misshandlungen innerhalb der Arena.
Die alberne Kindergartenshow ist dagegen nur nebensächlich. Da
sich meine Vermutungen bestätigt haben, bin ich zu dem Entschluss
gekommen, noch energischer zu versuchen, gegen diese unwürdige
Quälerei vorzugehen. Schämt euch - Pseudo-Cowboys! Anmerkung der Redaktion: Das zuständige Veterinäramt
im Landkreis Emsland schritt nicht ein und konnte auch bei Vorlage
des Videomaterials nicht Schlimmes am Rodeo finden. Interessanterweise
machte genau dieses Veterinäramt im selben Jahr Schlagzeilen,
weil es im Landkreis zu Unregelmäßigkeiten mit Ohrmarken
von Rindern kam. Der SPIEGEL und Fernsehsender bericheten. Rodeo in Hilter - Ein Alptraum
für die Tiere
Am 03.08.2003 fand in Hilter, einem Ortsteil von Lathen (Landkreis Emsland) eine mehrstündige Rodeo-Veranstaltung auf einem Ferienhof statt. Neben den üblichen Reiterdisziplinen, Bullenreiten und Wildpferdreiten, wurden die Zuschauer noch mit Wildkuhmelken und Wildschweinfangen konfrontiert. Eine Herde Rinder (Rassen, die nicht der Milcherzeugung dienen), wurde zwangsgemolken. Beim Versuch, die verschreckten Rinder zu fixieren, wurden deren Hälse brutalst verdreht. Die Tiere stürzten in der Panik und andere fielen über sie. Kommentar der Ansagerin: "Ich glaube, die Kühe geben vor lauter Schreck schon keine Milch mehr." Einige der Kühe mussten hinterher sogar noch einen Ritt über sich ergehen lassen.
Beim Wildschweinfangen standen 11 vollkommen verängstigte Frischlinge ein paar Hundert Kindern gegenüber. Die Ansagerin wies darauf hin, dass die Schweinchen noch extra nass gemacht wurden, damit die Kinder auch ihren Spaß hätten. Diejenigen die ein Tier fangen konnten, durften es hinterher mit nach Hause nehmen. Die Frischlinge wurden in die Arena gebracht. Ihr schrilles und ängstliches Quieken war noch über den Lärm der Kinder und der Musik zu hören, als sich die Kinder auf sie stürzten. Eine Zuschauerin sagte uns gegenüber: "Also das schaue ich mir nicht an, das ist doch Tierquälerei!". Da es sich um einen Wettbewerb handelte, war den Kindern natürlich jedes Mittel im Umgang mit den Tieren recht. Das zuständige Veterinäramt schritt nicht ein.
Kommentar: Nach dem Rodeo in Werlte sollte es nun weitergehen mit der brutalen Geschmacklosigkeit. Veranstalter war diesmal ein Reiterhof Hilter / Lathen. Bisher hatte ich ja nur den lächerlichen Auftritt der US-amerikanischen und deutschen Möchtegern-Cowboys gesehen.....doch diese miserable Show sollte heute noch übertroffen werden. Der Großteil der Show bestand aus diversen Reiteinlagen. Auffällig beim anfänglichen Kutschenrennen war die schlechte Verfassung eines der Tiere. Der Hinterlauf des Pferdes hatte sich an einem Lederriemen dermaßen wundgescheuert, dass man die blutrote Wunde deutlich erkennen konnte. Da scheinbar kein Amtsveterinär vor Ort war, um das Ganze zu stoppen, fand das Rennen trotz der ernsten Verletzung statt. Beim ersten Wildpferdereiten waren keine "Cowboys", sondern vielmehr die lokale Bauernschaft am Start. Der Reiter " Heini" versagte schon nach wenigen Sekunden. Beim dritten Ritt konnte man deutlich am panisch, untypischen Bocken des Pferdes erkennen, dass bei der Präparation gepfuscht wurde! Der Gurt, der bei dieser Show häufig auch um die Brust des Pferdes geschnürrt wurde, war derartig festgezogen, dass es in der Luft krampfhaft "erstarrte". Ein mehr als abstoßender Showpunkt sollte bald folgen. Wildkuhmelken ! Eine Herde Kühe wurde in die Arena getrieben. Kälber waren auch dabei, obwohl sie nicht für die geplante Aktion von Nutzen waren. Ziel war es ein Glas Milch zu melken und bei der "Jury" abzugeben. Los ging's! Ca. 10-12 Cowboys rannten auf die verstörte Herde zu. Diese machte erstmal kehrt und rannte hastig ans andere Ende der Arena. Die kleinen Kälber wurden hierbei mehrfach von ihren panischen Müttern überrannt! Aber was nimmt man nicht alles für ein Glas Milch in Kauf, nicht wahr?! Auch minderlustige Kommentare ( seitens der Kommentatorin ) wie " Das ist kein Hund!" ließen auf eine sehr große Tierliebe schließen. Tiere wurden an ihren Hörnern gegriffen und der Kopf fast bis zum Genickbruch gedreht; andere zogen ihre Peiniger quer durch die Arena. Das stramme Lasso zog dem Tier hierbei glatt die Kehle zu!! Als einige der Tiere rabiat unter Kontrolle gebracht werden konnten (anscheinend fügten sie sich ihrem Schicksal, vom Menschen gepeinigt zu werden ), sollte die "Vergewaltigung" beginnen. Wenn Kühe weinen könnten, hätte sie das bei dieser Zuschaustellung bestimmt getan!!! Furchtbar ging es weiter. Diesmal wurden die Kinder im Publikum aufgerufen, die Arena zahlreich zu betreten...Mmm, das war doch damals schon in Werlte ein "Erfolg"! ( Kinder kehrten enttäuscht zu ihren Eltern zurück; ein Junge musste mit Nasenbluten die Helfer vom DRK aufsuchen). Auf jeden Fall fanden sich rund 200 Kinder, um ca. 10 kleine Wildschweinfrischlinge zu fangen. Die Jungtiere waren nicht viel größer als ein Hauskaninchen. Die um ihr Leben bangenden Tiere übertönten mit ihrem panischen Gequieke selbst die 200 Kinder, die wie von der Tarantel gestochen auf ihre "Trophäen" losstürmten. Die Stimmung des Publikums war bei dieser Disziplin geteilt. Gott sei Dank waren noch nicht alle total verblendet - meine "Nachbarin" äußerte sich abstoßend: "Nee, da guck ich nicht hin, das ist Tierquälerei". Wie Recht sie doch hatte! Schließlich wurden die Frischlinge eingefangen und prompt wieder in ihren viel zu kleinen Käfig gesteckt. Erwähnenswert ist auf jeden Fall noch der raue Umgang der Helfer mit den Tieren. Die Ferkel wurden kopfüber in den Sand geschmissen. Natürlich war das nicht alles. Einer der hirnlosen Aufpasser ließ sich das "Vergnügen", auch noch nach den Kleinen zu treten, nicht nehmen. Beim abschließenden Bullenreiten trumpfte Rodeo-Wannabe "Clemens" auf, der auch beim deutschlandweit bei Rodeos antritt. Die Auswahl der "wilden" Bullen war lächerlich, so durfte der zweite Reiter z.B. auf einem schwarzen Jak durch die Arena traben, das sich mehr für seinen Vorgänger interessierte, der immer noch in einer der Ecken stand. In meinen Augen war diese tierunwürdige Veranstaltung des Reiterhofs Junkern Beel mehr als unprofessionell. Das Leid der Tiere wurde bewusst in Kauf genommen, um möglichst viele Menschen mit einer halbwegs spannenden Show zu begeistern. Doch die Veranstalter haben mehr als versagt! Trotz der zahlreichen Pferderennen und harmloseren Disziplinen wird diese Show ihre Konsequenzen haben. Pferde mit offenen Wunden wurden für Kutschenrennen zugelassen, Wildkühe wurden gewaltsam gemolken, was stark an eine Vergewaltigung erinnert und kleine hilflose Wildschweine mussten unter Todesangst vor einer 200köpfigen Kindermeute flüchten. Dazu kommt das stümperhafte Anlegen des Brustgurts, der 1. weder gepolstert war und 2. viel zu stramm um den Rumpf des Tieres geschnürrt wurde. Die Tierfreundlichkeit des Reiterhofs Junkern Beel kann mit dem gedrehten Videoband klar widerlegt werden. A.F Erfolgsmeldung: INITIATIVE ANTI-CORRIDA reichte wegen dieser Vorfälle eine Fachaufsichtsbeschwerde gegen das Veterinäramt des Landkreises Emsland ein. Die Bezirksregierung Weser-Ems teilte am 16.02.2004 mit, dass die Programmpunkte "Wildschweinfangen" und "Wildkuhmelken" im Landkreis Emsland nicht mehr stattfinden werden, da sie als tierschutzwidrig erachtet werden. Zukünftige Veranstaltungen werden im Vorfeld und vor Ort auf ihre Tierschutzkonformität geprüft. Wir begrüßen diese Entscheidung!!! |
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