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- die ganze Wahrheit über Ochsenrennen -

 

 

 

Ochsenrennen - eine bayerische Tradition?

Das ist ein Gerücht, das von den Veranstaltern gerne vorgeschoben wird, um derartige Veranstaltungen zu rechtfertigen. Wer einmal genau nachfragt, wird feststellen, dass diese Veranstaltungen vielerorts überhaupt nicht traditionell sind, sondern zum ersten Mal auf dem Festprogramm stehen. Ein gutes Beispiel ist Illertissen im Landkreis Neu-Ulm, wo es 2007 zum ersten Mal ein Ochsenrennen gab.

Wie läuft ein Ochsenrennen ab?

Bei den meisten Ochsenrennen handelt es sich tatsächlich um Ochsenreiten. Ein Ochse bekommt einen Brustgurt umgeschnallt, an dem sich der Reiter oder die Reiterin festhalten kann. Ein Treiber rennt hinter dem Tier her und treibt es mit Hilfe eines Stockes oder Schreien an. Es gibt auch Ochsenrennen, wo ein oder zwei Ochsen einen Wagen ziehen.

Was ist daran auszusetzen?

Was die Zuschauer schlicht als Gaudi empfinden, ist kein Spaß für die Ochsen. Die ruhigen und sanften Tiere, die eigentlich als Reittiere ungeeignet sind, können nicht alleine durch gutes Zureden dazu gebracht werden, loszurennen. Es bedarf einer Menge Überzeugung durch fragwürdige Hilfsmittel.

Die Tiere befinden sich in einer für sie ungewohnten Umgebung und haben praktisch keine Zeit, sich zu orientieren. Sie sehen sich von einer grölenden Menschenmenge umgeben. Zeichen von Stress und Angst, wie z.B. Durchfall, waren bereits zu beobachten. Ebenso starkes Zittern und Versuche in die Knie zu gehen (s. auch Berichte). Auch Ausbruchsversuche aus dem Parcours oder vollkommenes Blockieren waren zu sehen.

Update 2024: Nun ist also passiert, wovor wir immer gewarnt hatten. Laut Informationen der Tierrechtsorganisation PETA kam am Pfingstmontag (20.05.2024) ein Ochse beim Ochsenrennen in Allach bei München zu Tode. Bei der vom Gartenbauverein Allach-Untermenzing e.V. organisierten Veranstaltung wurde ein Ochse so sehr verletzt, dass er laut zuständigem Veterinäramt vor Ort getötet werden musste. PETA erstattete Strafanzeige (Quelle: presseportal.peta.de). Gestorben für eine absolut sinnfreie Gaudi!!! War es das wirklich wert?

Wettkämpfe dieses Typs tragen dazu bei, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, die Instrumentalisierung von Tieren als gesellschaftlich tolerierbar erscheinen zu lassen. Dies entspricht jedoch nicht den Vorstellungen der Allgemeinheit, was sich auch daran zeigt, dass seit 1990 im Bürgerlichen Gesetzbuch ausdrücklich bestimmt ist, dass Tiere nicht mehr als Sachen anzusehen sind (§ 90a).

Pikanterweise ist Bullenreiten in Bayern seit Sommer 2006 verboten. Das Verbot sollte eigentlich auch für das Reiten von Ochsen gelten, da es sich in beiden Fällen um Rinder handelt. Wie beim Bullenreiten im Rahmen von Rodeoveranstaltungen bekommt der Ochse einen Haltegurt für den Reiter umgeschnürrt. Einziger Unterschied ist das Fehlen des Flankengurts beim Ochsenrennen. Dafür werden die Ochsen mit Stöcken traktiert. Ochsenrennen kann also keineswegs als tierfreundlicher gelten. Leider sind die Amtstierärzte vor Ort nicht genügend sensibilisiert und lassen alles durchgehen.

In unserer Zeit gibt es bereits einen Überfluss an Unterhaltungsmöglichkeiten. Ochsenrennen brauchen wir nicht.

 

"Wann wird es dahin kommen, dass die öffentliche Meinung keine
Volksbelustigungen mehr duldet, die in Misshandlung von Tieren bestehen?"

- Albert Schweitzer -

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